Da der 11.11. in diesem Jahr auf einen Samstag fiel, war der Rathaussturm durch die Mitglieder des KC Herzogenaurach 1964 von einem großen Aufgebot begleitet. Der Widerstand des Stadtoberhaupts, der den Eingang auf verlorenem Posten verteidigte, war angesichts der kostümierten Menge nur kurz.
Gesammelt hatte sich der ganze Zug am Übergang der Würzburger Straße in die Hauptstraße, um den Marsch durch die Stadt zum Rathaus anzutreten. Von den Allerkleinsten, die als wandelnde Figuren verkleidet waren, über die Garden bis hin zu den Mitgliedern des Elferrats, den Trainern und den Unterstützern, die sich ebenfalls in Kostüme geworfen hatten, war alles vor Ort.
Fasching ist ein Muss
Für Anita Rigopoulos, eine der Engagierten, ganz selbstverständlich: „Für Fasching ist man nie zu groß!“ Für die musikalische Begleitung sorgte „Spieli“, der Spielmannszug der Spielvereinigung Erlangen, sie begleitete den Zug durch die Hauptstraße und sorgte auch im Rathaussaal mit ihrer Musik für den richtigen Ton. Dadurch war der Saal zu klein für die Mitglieder des KCH, einige Begleitpersonen mußten außen vor der Tür stehen bleiben. Nach dem vergeblichen Versuch von Bürgermeister German Hacker, das neue Rathaus zu verteidigen, versammelten sich alle im Rathaussaal, wo Vorstand Stefan Herbig anmerkte: „Danke für die Einladung – wir haben uns wie jedes Jahr selbst eingeladen!“ Und Sitzungspräsident Michael Tiefel konnte sich die Bemerkung nicht verkneifen: „Wieviel habt ihr gesoffen, dass ihr den Sitzungssaal in den dritten Stock eingebaut habt“ war seine vorwurfsvolle Anmerkung an das Stadtoberhaupt, nachdem alle Beteiligten vom Schloßinnenhof in den Sitzungssaal im dritten Stock über die Treppe emporgestiegen waren. Er stimmte aber auch nachdenklichere Töne an, als er sagte: „Auf der Welt geschieht so viel Schreckliches – Zeit, dass die Narren regieren!“
Gut versteckter Schlüssel
Die Fastnacht ist in dieser Saison leider nur kurz, sie endet bereits am 14. Februar mit dem Aschermittwoch, wo nach den närrischen Tagen das Geldbeutelwaschen für die Aktiven des KCH auf dem Programm steht. Apropos wenig Geld: Die Narren waren natürlich auf dem Laufenden bei der Stadtentwicklung und wussten, dass in der Stadtkasse nur wenig Geld ist. Da half dem Bürgermeister seine Anmerkung: „Der Schlüssel ist so gut versteckt, die Kasse ist ohnehin leer.“
Das stellte aber kein Problem für die Aktiven des KCH dar, den Schlüssel hatten sie im Handumdrehen hinter einer Wandvertäfelung ausfindig gemacht. Eine Premiere in diesem Jahr: Die Veranstaltungen finden nicht im städtischen Vereinshaus, sondern in der Halle des KCH statt. Eingerahmt von den Garden führte die achtjährige Julina Rieger mit Bravour den ersten Tanz auf.
Lesen Sie auch: